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Leningrad zusammenbauen

Zurück zur Leningrad  


Gegeben war eine Leningrad in optisch neuwertigem Zustand, die sich nicht auslösen ließ. Der Federmotor war allerdings bis zum Anschlag gespannt ...

Also machte ich mich daran sie auseinanderzubauen, um den Fehler zu finden. Nach gut einer Stunde lag sie zerlegt auf dem Tisch und der Fehler war gefunden. Den Zusammenbau habe ich in Bildern festgehalten.


1. Der Fehler!

Verklemmt

Dieser Hebel (im roten Kreis) war es. Er hat sich aus seiner richtigen Position herausbewegt und den Auslösevorgang blockiert.

Verklemmt

Die richtige Position des Hebels ist unterhalb des Verschlußgehäuses. Nur dann kann er sich bewegen.

Die Leningrad ist ähnlich modular wie die Start aufgebaut. Der Verschluß lässt sich komplett aus dem Gehäuse herausnehmen.

2. Selbstauslöser

Selbstauslöser

Bei der Fehlersuche habe ich auch einige nicht notwendige Teile abgebaut, u.a. den Selbstauslöser.

Er ist nur mit 2 Schrauben befestigt, im Gegensatz zum Selbstauslöser der Zorki 4, der von 3 Schrauben gehalten wird. Auch ist er etwas anders konstruiert.

3. Auslösereinheit

Auslöser

Unter dem Abdeckblech der Zahnräder kam der Fehler dann zum Vorschein.

Das gebogene Teil neben den beiden Zahnrädern stellt das Filmzählwerk weiter.

Die Blechplatte, die die Zahnräder verdeckt, wird aufgelegt, darüber kommt die große flache Feder. Beide Teile werden zusammen mit dem Abstandshalter im Kreis im Gehäuse verschraubt.

Auslöser Auslöser
Auslöser Auslöser
Auslöser

Die Nase der flachen Feder muss auf der Vorderseite unter dem Gehäuserahmen zu liegen kommen (Kreis).

Beim Auslösen wird die gesamte Feder heruntergedrückt. Sie setzt auch den Selbstauslöser in Bewegung, wenn er gespannt ist.

Nun wird der lange Auslösehebel wieder befestigt. Er wird vom Auslöser heruntergedrückt und betätigt u.a den Hebel, der auch bei der Einstellung "B" auf der Oberseite zum Einsatz kommt (siehe weiter unten "Kleinteile").

Der Hebel ist mit einer kleinen Madenschraube gesichert (Kreis).

4. Verschlußzeitensteuerungshebel

Verschlußzeitensteuerungshebel

Ein langes Wort, aber wie nennt man den Hebel sonst?

Wie auch immer, er muss von oben eingesetzt werden und unten wieder aus dem Gehäuse herauskommen.

Die Feder, die ihn herunterdrückt, muss wieder angebracht und in die richtige Position gebracht werden.

Verschlußzeitensteuerungshebel Verschlußzeitensteuerungshebel

5. Langzeitenwerk

Langzeitenwerk

Nun kann das Langzeitenwerk wieder angebracht werden. Das ist etwas fummelig, da es unter Federspannung steht und tunlichst nicht ablaufen sollte.

Bei der Leningrad ist es wegen des harten und abrupten Spannvorgangs mit 3 Schrauben gesichert.

Eine der Schrauben (Pfeil) ist nur zu erreichen, wenn man das große Zahnrad um den Zeitenhebel herum in die richtige Position bringt.

6. Gehäusezusammenbau

Abdeckplatte

Zuerst die vordere Abdeckplatte anschrauben. Sie ist mit 6 Schrauben befestigt.

Vorher empfiehlt es sich, die Zahnräder des Transports (unten ist eins aus Messing zu sehen) zu reinigen und neu zu ölen.

Deckel

Dann wird Achse eingesetzt und die Filmaufwickeltrommel aufgesteckt. Unten an der Achse ist ein Schlitz, der auf den passenden Zapfen der Rückspulsperre am Gehäuseboden gesteckt werden muss.

Jetzt kann das Verschlußmodul ins Gehäuse geschoben werden.

Deckel

Jeweils 4 Schrauben halten den Verschluß von oben und von vorne.

Unter der einen Schraube muss die kleine gebogene Feder eingesetzt werden, deren Zweck mir unklar ist. Evtl. dient sie als Bremse während des automatischen Spannvorgangs.

Den Hebel aus 4. habe ich temporär mit einem Klebestreifen gesichert, da er sonst ausklappt und stört.

Gehäusezusammenbau Gehäusezusammenbau

7. Meßsucher

Meßsucher

Der Meßsucher lässt sich als ganzes herausnehmen und justieren. Zur vertikalen Einstellung gibt es 3 Schrauben (Kreise), jeweils gesichert von einer Madenschraube (Pfeile).

Damit kann der Höhenversatz und die Neigung des Schnittbildes eingestellt werden. Eine recht kniffelige Angelegenheit.

Die horizontale Einstellung erfolgt wie bei fast allen anderen Kameras von vorne über eine verdeckte Schraube.

Meßsucher

Gehalten wird er von 3 Schrauben. Die beiden linken liegen ziemlich tief im Gehäuse und sind schwer zu erreichen.

8. "Kleinteile"

Auslösehebel

Der Hebel, auf den der Auslöser drückt sowie der Anschluß für den Blitz müssen noch angebracht werden.

Blitzanschluß

Der Auslösehebel ist von vorne mit einer Schraube fixiert, der Blitzanschluß von oben.

Der lange Hebel aus 3. wird in das vorgesehene Loch gesteckt (Kreis). Er geht bis nach unten durchs Gehäuse.

Außerdem muss noch die Lichtfalle (das kleine Blech, Pfeile) wieder angebracht werden.

Auslösehebel Auslösehebel

9. Deckel drauf

Deckel

So, nun geht es darum, den Deckel mit dem Federmotor auf das Gehäuse zu setzen. Der Schlitz in der Transporttrommel muss dabei in den Stift, der auf der Feder im Transportknopf aufgesteckt ist, eingerastet werden (1). Drehen Sie den Transportknopf dazu in die richtige Position.

Außerdem muss darauf geachtet werden, dass der kleine Mitnehmer der Blitzverzögerungseinstellung in der Nut zu sitzen kommt (2).

Deckel Deckel
Bodenabdeckung

Vergessen Sie nicht, den Stift für den Drahtauslöser von unten in den Auslöseknopf einzustecken.

Wenn alles passt, lässt sich der Deckel recht einfach aufsetzen. Dann noch den Selbstauslöser wieder anbauen.

Nun fehlt noch die Abdeckung unten (Pfeil, im Hintergrund). Die beiden Abstandshalter müssen an den richtigen Stellen sein (links der kürzere).

10. Geschafft!

Fertig!

Es fehlen noch der Zeitenknopf und der Rückspulknopf mit der Filmmerkscheibe.

Schrauben des Deckels wieder rein, Rückwand drauf - et voila.

Man braucht übrigens keine Bange zu haben, dass einem die Feder um die Ohren fliegt, wenn man den Deckel abnimmt. Die Feder befindet sich innerhalb des großen Transportknopfes und verbleibt dort auch.

Fertig! Fertig!

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Letzte Änderung am 17.6.2012